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In uns bewegt - Tanz der Sehnsucht

„Was bewegt dich? Das Tanzen muss einen anderen Grund haben als bloße Technik und Routine.“

         – Pina Bausch

Der Körper und die Kirche...

The Sacr[ific]ed Dance wird einen Dialog schaffen zwischen Kirche und Kunst, zwischen Körper und Glaube, zwischen Mensch und Mensch. Wie viel Bedeutung hat unser Körper? Welche Rolle spielt der Körper im Christentum, in unserer Gesellschaft? Was berührt Menschen im Innersten?

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Das Projekt "The Sacr(ific)ed Dance" (engl. sacred - heilig, sacrificed - geopfert) ist ein interdisziplinäres, soziales Projekt, das durch den Tanz Fragen und Antworten über die Rolle des Körpers/Leibes im christlichen Glauben sucht. Wir finden heraus, was Menschen im Innersten berührt. 

Produziert vom Tanztheaterkollektiv Quizzical Körper in Zusammenarbeit mit drei weiteren Tänzern, es wird choreografiert und geleitet von Rebecca Mary Narum. Dieser Prozess wird begleitet von der Musikkomposition von Fiona Combosch und dem theologischen Fachwissen von Anne Hilpert, die ihre Dissertation über die Performativität von Tanz und Religion verfasst hat.

 

Eine abschließende Tanzperformance wird im November 2021 in einer Kirche aufgeführt. Diese Performance entsteht in einem interaktiven Schaffensprozess anhand von Workshops, Gesprächen und weiteren Forschungen. Das Publikum soll insbesondere die Stärke und das Potenzial erfahren, die der Körper in spirituellen Praktiken in sich tragen kann. 

Ziel ist es, einen fruchtbaren Dialog zwischen der „Tanzwelt“ und der „Kirchenwelt“ zu eröffnen.

Körper im Christentum ?

Einerseits steht der Leib bzw. Körper im Christentum zentral für unseren Glauben, und die Theologie reflektiert in den verschiedenen Kontexten die leibliche Dimension unseres Seins. Andererseits ist die Kirchengeschichte geprägt durch die Stigmatisierung der Körperlichkeit als Sünde. 

Wenngleich Theologie und Kirche diesbezüglich große Entwicklungsschritte gegangen sind, so ist noch immer eine Zurückhaltung und ein gewisses Unbehagen gegenüber (zuviel) Körperlichkeit zu spüren. Besonders deutlich wird dies im Hinblick auf die Künste. Während Musik, Literatur und bildende Kunst als christliche Kulturgüter unersetzlich scheinen, führt die Tanzkunst im Christlichen ein Schattendasein. Dabei bietet gerade der Tanz einen Zugang zu Religion, der Menschen auf allen Ebenen bewegt. 

Da der größte Teil unserer westlichen Kulturen - wenn nicht sogar der ganzen Welt – stark von dem christlichen Glauben beeinflusst wurde und Themen wie Scham und Stigmatisierung den christlichen Körper prägten, glauben wir, dass dieses Projekt für die Gesellschaft als Ganzes wichtig und relevant ist.
 

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Der Körper und der Geist ?

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Um unseres Ziel zu erreichen, wählt das Projekt einen zweifachen Zugang: einen tanzkünstlerischen und einen theologisch-wissenschaftlichen. 

Der tanzkünstlerische Teil wird choreografiert und geleitet von Rebecca Mary Narum. Es ist eine abendfüllende Tanzperformance im zeitgenössischen Stil. Dazu werden sowohl geprägte religiöse Gesten und Bewegungen – wie beispielsweise das Knien, die gefalteten Hände oder das Kreuzzeichen – als auch abstrakte Bewegungen sowie christliche Musik für die Stückentwicklung genutzt. Durch diese besonderen Stilmittel möchten wir erreichen, dass das Publikum dieses Stück durch den Sinneskörper, statt durch den rationalen Verstand betrachtet.

Im zweiten theologisch-wissenschaftlichen Teil, geleitet durch Anne Hilpert, geht es darum, diese Thematik durch verschiedene  Perspektiven genauer zu untersuchen. Dabei bringen wir Theologen der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Tänzer und andere Menschen aus verschiedenen spirituellen Achtsams- und Bewegungspraktiken (wie z.B. Yoga) zusammen, um uns darüber auszutauschen, einen Dialog zu eröffnen und einen Raum zu schaffen für Fragen und Diskussionen.

Unsere Körper brauchen Sie.

Liebe Leser,

mein Name ist Rebecca Mary Narum. Anfang 2019 habe ich bereits angefangen, an diesem Projekt zu arbeiten. Abgesehen von unzähligen Stunden vor dem PC, dem Schreiben von Anträgen und den vielen Telefonaten, benötigen wir auch finanzielle Mittel für die Umsetzung.

 

Technisches Equipment, Kostüme, Marketing und Raumkosten für Proben sind die eine Sache, doch an diesem Projekt sind bereits viele weitere Menschen beteiligt, um diesen Austausch möglich zu machen. Dazu gehören Tänzer, Choreographen, theologische Experten, Komponisten, Musiker, Techniker, Texter, Designer und Projektleiter.

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Falls Sie sich angesprochen fühlen von dem Projekt, von der Idee etwas zu bewirken und diesen Austausch zu fördern, oder sei es, um mich bei meinem Traum zu unterstützen, dann freue ich mich sehr über Spenden, Sponsoren oder Förderungen.

Vielen Dank an alle, die bereits aktiv mithelfen und finanzielle Förderung bewilligt haben!

       Warm Regards, 

        Rebecca Mary

Mehr Informationen über das Projekt?

Downloaden Sie das komplette Dossier.

Mein Körper. Mein Glaube. Meine Geschichte.

Falls Sie bis hierhin gelesen haben, möchte ich mich für Ihre Zeit und Ihr Interesse bedanken! Vielleicht hat Sie ja bereits etwas berührt oder Sie spüren das Potential von diesem Projekt. Wieso es für mich so eine große Rolle spielt und wie ich dazu kam, erfahren Sie in diesem Abschnitt. Es sind sehr persönliche Einblicke in mein Leben und meine Gedanken, doch es ist mir ein großes Anliegen zu zeigen, wieso mir dieses Projekt so am Herzen liegt...

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Kindheit

Ich bin aufgewachsen in der Kirche und war dort sehr engagiert, ich liebte es. Diese Gemeinschaft, das Singen, die Verbindung zu den Anderen und zu Gott oder dem höheren Sein. Ich liebte die soziale Arbeit, zu der mich die Kirche brachte. Mit Kindern aus sehr schwierigen sozialen und finanziellen Verhältnissen, mit Menschen, die auf der Straße lebten. Es gab ihnen und mir

Hoffnung und einen Sinn!

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Als ich älter wurde und angefangen habe, den Glauben zu hinterfragen, bin ich oft nicht auf das Verständnis getroffen, das ich gesucht hatte. Ich hatte das Gefühl, sie gaben immer die gleichen Antworten, wie Roboter, weil es nur diesen einen richtigen Weg gab. Dadurch fühlte ich mich verlassen von der Kirche. Nicht wirklich verstanden, weil es ihr tiefster Wunsch war, mich auf ihrem "richtigen" Weg zu Gott zu behalten. Dies hinderte sie wohl daran, wirklich zu zuhören.

Also ging ich auf meine eigene Reise...

Anthropologie

Ich begann 2010 mein Studium der Anthropologie, weil ich dort auf Verständnis traf. Es ging darum zu verstehen, Fragen zu stellen und es gibt kein Richtig und Falsch. Während dem Studium habe ich zurück zur Kunst gefunden und erkannt, dass Kunst ein starkes Medium sein kann für sozialen Wandel. Oft fängt Kunst dort an, wo Worte aufhören. 

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Tanz

Als kleines Mädchen habe ich Ballett und Stepptanz gelernt, auf der Highschool war ich im Tanzteam (Jazz, HipHop, Lyrical) und im College war ich im indischen Tanzteam. Dort habe ich auch meine ersten Klassen im zeitgenössischen Tanz und Komposition besucht.

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Tanz & Anthropologie

Eines Tages auf einer Forschungsreise über Flüchtlinge durch die Pyrenäen, dachte ich mir: "wow es wäre so viel stärker und eindrucksvoller, diese Geschichte durch Tanz auszudrücken anstatt nur mit Worten..." und hier kam der Wendepunkt, der diese beiden Welten vereinte. Anthropologie und Tanz, etwas in der Welt bewirken und Fragen in der Gesellschaft zu stellen durch meine Art, mit meinem Medium, meinem Körper und dem Tanz.

Körper

So folgte eins dem anderen und mir wurde bewusst, dass ich dieses Ziel nur erreichen kann, dass ich diesen Weg nur einschlagen kann, wenn ich Friede in mir finde, Friede und Verbundenheit mit meinem tiefen Selbst, mit Körper und Geist. In den nächsten Jahren bereiste ich verschiedene Länder wie Spanien, die Türkei, England und Deutschland, und überall begleiteten mich die Kirche und mein Glaube mich auf meinen Wegen. Inspiriert von religiösen Tempeln (Kirchen, Kathedralen, Moscheen etc.) in diesen Ländern, in denen ich viel Ruhe, Frieden und Gelassenheit fand, spürte ich immer wieder die Kraft, die dort innewohnt. Hier ein kleiner Einblick in ein paar "Tempel", die ich besuchte:

​Wie kann ich so bewusst mit und in meinem Körper sein, dass ich auch jemanden oder etwas anderes verkörpern kann?   Ich wollte mehr über mich und meinen Körper lernen, die Verbindung stärken, also suchte ich sehr bewusst nach Bewegungspraktiken, um mein Körperwissen zu schulen. Diese tiefere Suche begann, als ich in Spanien als Englischlehrerin arbeitete. Also fing ich an mit Yoga, Tanz, vor allem der Graham Technik, (Kontakt)Improvisation, Odissi Dance (indischer Tanz) und Tanztheater mit Luz Arcas.

Vor allem interessierte mich, die Spiritualität und das Heilige im Körper zu finden. Es ist auch kein Zufall, dass Yoga auf so einen Anklang in unserer Gesellschaft trifft. Jeder, der diese Verbindung zu sich, zum eigenen Körper und zu anderen schon einmal erlebt hat, versteht, wie viel es einem geben kann.

“Tanz ist mein Medium, die Arbeit mit dem eigenen Körper, alles was ich mit meinem eigenen Körper mache ist eine Reflektion und ein Kennenlernen meiner Selbst. Ich wollte wirklich verstehen, was diese tiefe Verbundenheit in mir bedeutet.“

So kam ich nach Berlin und anschließend nach Freiburg, als ich von der TIP (Tanzschule für Tanz, Improvisation und Performance) erfahren habe. Es geht nicht nur um die äußere Form, sondern um ein tieferes Verständnis für sich selbst und den Körper. Yoga und Improvisation waren so stark für mich, so ehrlich und real, so im Körper. Dabei werde ich so geerdet, dass ich die Verbindung horizontal und vertikal spüre, die Verbindung zu meiner Umgebung, meinen Mitmenschen und die Verbindung nach oben, zu dem Höheren, dem Heiligen und Göttlichen. Für mich ist Improvisation heilig, eine Meditation in Bewegung, eine Verbindung von Tanz und Leben.

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Das Projekt

2017 entwickelte ich ein Solo, bei dem ich mit der Physik, Musikalität und dem Raum spielte. Ich war neugierig, welche Geschichte so natürlich aus mir herauskommen würde. Was passiert, wenn ich in einer so starken choreographischen Struktur bin, was passiert in meinem Inneren, wenn der Geist frei ist? Diese starke Struktur wurde zu einem Symbol für gefestigte Strukturen in der Gesellschaft. Geprägt von meiner Vergangenheit, erinnerte es mich an meine Religion, was passiert dabei in uns?

“Tanz ist meine Religion, wie auch für viele Tänzer/innen. Dort finden wir Frieden und Verbundenheit.“

“Kunst entsteht durch uns, durch unsere Körper, das ist das Heilige, das Schöpferische in uns.”

Nach einer Tanzforschung über Spiritualität in verschiedenen religiösen Praktiken in Basel wurde mir klar, dass ich dieses Projekt auf den Körper im Christentum spezialisieren muss. In dieser Forschung hatten alle Teilnehmer, aus verschiedensten religiösen und kulturellen Hintergründen, die Erkenntnis, dass ihr Tanz wie ihre Religion ist. Im anschließenden Gespräch kam heraus, dass alle bereits in ihrem Lebensweg - auch die, die nicht in christlichen Familien aufwuchsen - persönliche Verbindungen zum Christentum hatten.

So wurde mir klar, Menschen von auf der ganzen Welt beschäftigt die Verbindung zum Körper im Glauben...

Ich weiß, hier ist auch eine Kritik an der Kirche zu lesen. Doch es geht mir darum, Möglichkeiten zu finden, einen wirklich offenen Dialog zu schaffen. In vielen Gesprächen mit verschiedenen Leuten unterschiedlichen Alters fanden die meisten sehr schnell eine Verbindung zu diesem Thema, und ich denke, wir sind offen und bereit, folgende Frage zu stellen:

„Ist es möglich, diese Erkenntnisse in der Kirche, in unserer spirituellen Praxis zu integrieren?“

 

Mit dieser Frage stelle ich „The Sacr[ific]ed Dance“ vor.

Ich bin über jede Hilfe dankbar...

Wenn Sie mir Ihre persönliche Meinung schreiben wollen, wenn Sie Kontakte haben, finanzielle Mittel oder sonstige Hilfe anbieten können, freue ich mich über Ihre Nachricht:

Inspiriert? Schreiben Sie mir...

Vielen Dank für Ihre Nachricht!

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